DIE DROHNE
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Die Drohne, ein Luftballett in den Weinbergen
In manchen Rebbergen sind frühmorgens kleine fliegende Objekte zu beobachten, die mit einem summenden Geräusch in der Luft über den Reben schweben. Aus der Nähe wird das Summen lauter, aber im Gegensatz zu den UFOs sind diese Flugobjekte durchaus nicht unidentifiziert. Es handelt sich um Drohnen, Fluggeräte, die in ihrem Aussehen an Spinnen erinnern. Und hier dienen sie dazu, Pflanzenschutzprodukte im Rebberg auszubringen.
Ursprünglich für militärische Anwendungen entwickelt, verbreiten sich heute Drohnen vermehrt auch im Weinbau, nachdem der Widerstand gegen den Einsatz von Helikoptern in den Weinbergen zunimmt und manche Kreise ein Verbot fordern (die Schweiz ist das einzige Land Europas, in welchem diese Art der Behandlung erlaubt ist).Drohnen sind dank ihrer bescheidenen Grösse im Vergleich zum Helikopter umweltfreundlicher, vor allem dank ihrer bescheidenen Grösse. Diese setzt allerdings auch ihrem Einsatz relativ enge Grenzen, besonders aufgrund der relativ kurzen Akkulaufzeit und der eingeschränkten Kapazität des Tanks für die einzusetzenden Produkte (kaum mehr als 15 Liter). Aber die Apparate sind andererseits in der Lage, sehr tief zu fliegen und können daher sehr viel präziser eingesetzt werden, was auch den Verbrauch der Pflanzenschutzprodukte reduziert.
Ausserdem entpuppt sich die geringe Grösse (rund 40 Kilogramm bei einer Spannweite von 2.40 Metern) auch als Vorteil, denn die Geräte können auch Parzellen in steilem und unzugänglichem Gelände erreichen, wo sonst nur die gute alte Methode des Zerstäubers verwendet werden kann, um die Rebstöcke effizient zu pflegen.
Ein weiteres Argument zugunsten der Drohnen ist ihr vergleichsweise geringer Geräuschpegel. In einer Welt, die zunehmend empfindlich auf Lärmemissionen reagiert, ist das leichte Summen der Drohnen im Vergleich zum Helikopter und zum motorisierten Zerstäuber ein klarer Vorteil.
Dennoch ist das Lob der Langsamkeit wohl nicht angebracht, wenn es darum geht, Jahr um Jahr eine fehlerlose quantitative und qualitative Produktion zu garantieren. Also bleibt der Einsatz von Drohnen zurzeit eine Massnahme mit relativ bescheidener Effizienz. Aber die technologischen Fortschritte sind bereits bedeutend und Ingenieure arbeiten mit Nachdruck an der Weiterentwicklung der Drohne für den Weinberg. Denn es wäre schade, dieses Werkzeug nur wegen seiner bescheidenen Kapazität und Spannweite unbeachtet zu lassen.
Juni 2018