NEIN, MAN FÜGT DEM WEIN KEINE KÜNSTLICHEN AROMEN BEI
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Ein Weisswein mit blumigem Aroma oder Kirschparfum. Ein Rotwein mit holzigem oder vanilleartigem Duft. Ein süsser Wein mit Honiggeschmack. Doch woher kommen diese Aromen? Zunächst einmal muss man wissen, dass Weine nicht mit Aromen versetzt werden, wie man manchmal meinen könnte. Die Aromen eines Weins sind in erster Linie eine Sache seiner Molekülstrukturen und der Verbindungen, die verdunsten. Ein schöner, leichter und süsser Gamay riecht nach Erdbeeren. Der Grund dafür ist der Aromastoff Furaneol oder Erdbeer-Furanon, dessen Molekularstruktur nicht nur im Wein, sondern auch in frischen Tomaten und Ananas vorkommt.
Wenn wir in einer Petite Arvine Zitrusaromen wahrnehmen, verhält es sich ähnlich. Dann handelt es sich um Moleküle, die jenen gleichen, die der Zitrone ihren typischen Geschmack verleihen, daher die Ähnlichkeit unserer Geruchsempfindungen. Dasselbe gilt für den Sauvignon Blanc, bei dem man häufig Aromen von schwarzen Johannisbeeren wahrnimmt, deren tatsächliches Aroma jedoch im Wein selbstverständlich nicht vorhanden ist. Der berühmte Pfeffergeschmack eines Syrah, oder der Kirschgeschmack, der im Cornalin zu erkennen ist, sind weitere auffällige Beispiele.
November 2022