retour

DAS WALLIS AUS DER SICHT VON JEAN-JACQUES ROUSSEAU

  • Für diese erste Botschaft des Jahres haben wir ein Zitat von Jean-Jacques Rousseau herausgesucht, einem Genfer Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, der gelegentlich Reisen ins Wallis unternahm und dabei die folgenden Gedanken notierte:
    «Ich habe immer festgestellt, dass unaufrichtige Menschen nüchtern sind, und dass grosse Zurückhaltung bei Tisch nicht selten von vorgetäuschter Moral und Scheinheiligkeit kündet.
    Ein aufrichtiger Mann hat weniger Angst vor dem liebevollen Geplapper und den zärtlichen Ergüssen, die dem Rausch vorausgehen; aber er muss in der Lage sein, aufzuhören und Exzesse zu vermeiden.
    Nun, das zu bewerkstelligen war mir kaum möglich in der Gegenwart so entschlossener Trinker wie der Walliser und mit Weinen, die so überwältigend sind wie dieses ganze Bergland, und an Tischen, an denen nie Wasser zu sehen war. Wie sollte man sich denn auch dazu entschliessen, mit solcher Einfalt den weisen Mann zu spielen und gute Menschen zu verärgern? Also berauschte ich mich aus Dankbarkeit.»