DIE GANZE SCHWEIZ PFLANZT REBEN! AUCH IM APPENZELL!
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Doch seit einigen Jahren malen die Statistiken ein düsteres Bild und lassen darauf schliessen, dass in der Schweiz immer weniger Wein getrunken wird. In einer Gesellschaft, die etwas saubermännisch und moralinsauer geworden ist, mag es unvermeidlich sein, dass der Weinkonsum sinkt, doch die Qualität nimmt zu! Die Umweltschutzbewegung setzt sich ebenfalls für lokale Weine ein anstelle von Weinen mit einer katastrophalen CO2-Bilanz, weil sie um die halbe Welt geflogen werden. Restaurants, Vinotheken, Bars, Kulturzentren, Degustationszentren und natürlich auch die Weinkeller selbst konkurrieren miteinander, um Liebhaber guter einheimischer Weine anzuziehen. Und das gilt nicht nur für die Schwergewichte des Weinbaus wie das Wallis, das Waadtland, Genf, Neuenburg, das Tessin und Graubünden.
Heute gibt es keinen einzigen Schweizer Kanton, in dem keine Reben angepflanzt werden! Selbst der Kanton Appenzell Innerrhoden hat seine Rebberge. Der am dünnsten besiedelte Kanton der Schweiz, in dem die urdemokratische Tradition der Landsgemeinde noch lebendig ist und der für die Herstellung einer der berühmtesten Käsesorten der Schweiz, des „Appenzellers“ bekannt ist, hat sich vom Weinfieber anstecken lassen. Auf 6376 Quadratmetern haben die Appenzeller Riesling-Sylvaner, Johanniter und Maréchal Foch gepflanzt, eine rote Hybridsorte, die auch in Kanada und im Nordosten der Vereinigten Staaten zu finden ist, wo das Klima eher kühl ist. Mit einer Niederschlagsmenge von rund 1100 mm pro Jahr und durchschnittlich 18°C im wärmsten Monat (Juli) hatten die Appenzeller gute Gründe, Rebsorten anzupflanzen, die widerstandsfähig genug sind, um bei den unfreundlichsten Klimabedingungen zu bestehen.
Dieser Kanton stellt in der Statistik auch nach wie vor eine Ausnahme dar, weil er neben dem Kanton Obwalden der einzige ist, der nicht die emblematische Schweizer Rebsorte Pinot Noir produziert.„Klein aber fein“ sagen dazu unsere Freunde aus der Deutschschweiz. Also lasst uns einige dieser Weine aus unserem kleinen Land trinken, das so feine und delikate Crus hervorbringt!
Diese Zahlen basieren auf der Statistik für das Weinjahr 2017 der offiziellen kantonalen Weinlesekontrolle.